Problematik der Borreliose-Therapie


Es wurde bewiesen, dass die Borreliose-Erreger innerhalb der Blut- und Gewebezellen lebensfähig bleiben. So können sie die Wirkung der Antibiotika-Therapie überdauern, indem sie sich in diesen intrazellulären Nischen einnisten. Die intrazellulären Bakterien werden inzwischen bei uns in der Praxis bei jedem Patient in die Diagnose einbezogen. Die Testungen haben sich durch positive Ergebnisse häufig bestätigt. Außerdem hatten wir durch ihre Einbeziehung in die Therapie außergewöhnliche Erfolge bei chronischen Erkrankungen, vor allem Erkrankungen, die mit neurologischen Ausfällen jeglicher Art zu tun haben, wie z.B. Missempfindungen, Parästhesien, Sensibilitätsstörungen, und weiteren „seltsamen Erscheinungen“ wie Unruhe, Bewusstseinstrübungen, Gedächtnisverlust. Auch bei Morbus Parkinson, Multipler Sklerose und Alzheimer sollte die intrazelluläre Hintergrundbelastung unbedingt beachtet und therapiert werden.

Dr. Josef J. Burrascano Jr., einer der führenden Experten und Wissenschaftler in der Erforschung der Lyme-Borreliose, hat in der 14. Ausgabe der „Advanced Topics in Lyme Disease, November 2002 darauf hingewiesen, dass der Schweregrad der Borreliosen direkt mit der Spirochaetenzahl zu tun hat. D.h. dass eine geringe Spirochaetenzahl sehr milde oder ganz unscheinbare Symptome verursacht, die sogar übersehen werden können, aber Jahre überdauern. Mit der Vermehrung der Spirochaetenzahl durch wiederholte Infektion oder Reaktivierung von latenten Infektionen nehmen die Symptome zu – bis hin zu klinischen Symptomen, die mehr und mehr sichtbar werden. Höhere Spirochaetenzahlen können aber auch klinisch sichtbar das Immunsystem blockieren, bis hin zum Abtöten von Makrophagen, B- und T-Lymphozyten und der Verhinderung der Lymphozytose und Mitogenese so dass die Schlüsselfunktionen des Verteidigungssystems des Körpers völlig gelähmt werden.

Der negative Effekt sehr hoher Spirochaetenzahlen auf das Immunsystem nimmt zu, je länger die Spirochaeten anwesend sind. Um den Kampf mit Borrelia burgdorferi zu gewinnen, muss man wahrscheinlich eine ungewöhnliche Taktik verwenden, nämlich

  1. eine Medizin, die den normalen Status und die Funktionen des lädierten Immunsystems wieder in Gang setzt und die Immunantwort, die durch Borrelia burgdorferi verändert worden ist, in ihren ursprünglichen Zustand wieder zurückführt.
  2. Gleichzeitig muss man die Zahl der Borrelien im Körper verringern, indem man die zirkulierenden Spirochaetenformen der Borrelia burgdorferi abtötet.
  3. Das allmähliche Abtöten und Eliminieren anderer Infektionen und Belastungen muss gleichzeitig stattfinden, so dass die Integrität des Immunsystems wiederhergestellt und die infektiösen und belastenden Ursachen vom Körper eliminiert werden.

Dies ist sehr schwierig, und es scheint fast unmöglich, all die Forderungen dieser Aufgabe mit den normalen medizinischen Mitteln zu erfüllen, da sie zu viele Nebenwirkungen haben und das Immunsystem dauerhaft schwächen. So sind auch Kliniker gezwungen, sich anderen Wegen zu zuwenden.

Für die Behandlung der Borreliose (wie auch bei vielen anderen hartnäckigen chronischen Erkrankungen) erscheint mir wichtig, keine der vielfältigen gesundheitlichen Belastungsfaktoren zu vernachlässigen. Nur durch gründliche und sorgfältige Diagnose und Therapie der verschiedenen Belastungen des erkrankten Körpers und durch Reinigung und Stärkung der Ausscheidungsorgane kann die gesunde Immunreaktion wieder hergestellt werden.

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