HP Günter S. Zwaka

Depression - Altlasten im Gehirn

Definition:

depressiv (lat. deprimere „niederdrücken“) bezeichnet umgangssprachlich einen Zustand psychischer Niedergeschlagenheit. Depression wird zu den affektiven Störungen gezählt. Im gegenwärtigen Klassifikationssystem ICD-10 wird nur noch allgemein von Störungen gesprochen. Die Diagnose wird nur mehr nach Symptom und Verlauf gestellt. Dysthymia stellt dabei die chronifizierte Form der Depression dar.

Verschiedene Formen
  • reaktive Depression
    Reaktion auf ein akut belastendes Ereignis
  • neurotische Depression
    Erschöpfungsdepression durch länger andauernde belastende Erfahrungen im Leben
  • endogene Depression
    durch Veränderung der Stoffwechselvorgänge im Gehirn
  • organische Depression
    durch körperliche Erkrankung hervorgerufen
    z.B. bei Hypothyreose, Hypophysen-und Nebennierenerkrankungen
Symptome:
  • Gedrückte Stimmungslage (weder Freude noch Trauer können empfunden werden)
  • Antriebsminderung
  • Vermindertes Selbstwertgefühl, pessimistische Lebenseinstellung
  • Konzentrationsstörungen, Entscheidungsunfähigkeit, Denkhemmung
  • Angstzustände, hypochondrische Befürchtungen, Schuldgefühle
  • Suizidgedanken
  • Somatische Beschwerden (vegetative Depression)
    Obstipation, Gewichtsverlust, Libidoverlust
  • Schlafstörungen (Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen, frühmorgendliches Erwachen)
  • Appetitminderung, Müdigkeit
  • Vitalstörungen (larvierte Depression)
    körperliche Missempfindungen oder Schmerzen an Brust, Bauch, Kopf, Herz
    verdecken („maskieren“) die eigentliche Depression
  • Kopfschmerzen, Schweregefühl des gesamten Körpers
  • Innere Unruhe (agitierte Depression)
    Rastlosigkeit bis hin zu agressivem Verhalten , Wutausbrüchen, Reizbarkeit
Häufigkeit

Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Nach Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums sind etwa 4 Millionen Bundesbürger betroffen. Bis zu 10 Millionen Menschen werden bis zum 65. Lebensjahr eine Depression erlitten haben. Frauen > Männer (7:3)
Weiterer Anstieg durch Stress und soziale Faktoren. z.B. Zunahme von Depressionen in osteuropäischen Ländern nach Zusammenbruch der Sowjetunion.

Verschiedene Ursachen

Psychosoziale Faktoren

  • Verlust von Partner, Arbeit, Umgebung
  • Armut

Physiologische Faktoren

  • Mangel an Tageslicht (saisonale Depression = Winterdepression)

Genetische Faktoren

  • Unterschiede des Serotonin (5-HT)Transporter Gens
  • Unterschiedliche Länge des Allels des Chromosoms
  • Träger des kurzen Allels reagieren empfindlicher auf psychosoziale Umwelteinflüsse
  • Gen hat auch Einfluß auf die emotionale Verarbeitung im limbischen System
  • Schaltkreis Cortex – Amygdala – Hypothalamus gestört
    Träger des kurzen Allels kann stressbedingte negative Angstgefühle in Amygdala nicht so gut dämpfen. Als Folge kommt es zu einer negativen Stimmung.

Die Amygdala (Mandelkern) verknüpft Ereignisse mit Emotionen und speichert diese. Emotionale Bewertung und Wiedererkennung von möglichen Gefahren.

Neurobiologische Faktoren

  • Spiegel der Neurotransmitter gestört.(Entweder zu hoch oder zu niedrig)
    Neurotransmitter haben modulierende Wirkung auf Stressreaktionen, verminderte Serotonin Konzentration führt zu mangelhafter Verarbeitung von Stress
  • Resorption / Reizbarkeit der Synapsen ist verändert
  • Fehlanpassung an chronischen Stress
    Übermäßige Ausschüttung von Glucocorticoiden durch andauernde Stimulierung der Hypothalamus – Hypophysen – Nebennieren – Achse, Cortisol im Blut und Urin von Depressiven
  • Glucocorticoide schädigen Hippocampus
    Vermehrte Ansammlung von Glucocorticoiden im Hippocampus kann zu Gedächtnisverlust führen (deutliche Reduzierung von Dendriten im MRT sichtbar)
  • Neuroneogenese (Neubildung von Nervenzellen) im Hippocampus gefährdet
  • Irritationen der zentralen Steuerung
    Epiphyse = Zirbeldrüse, auch Lichtdrüse genannt, steuert die innere Uhr, Wach – und Schlafrhythmus, Prolactin- und Melatonin-Stoffwechsel
    Hypophyse = Schaltstelle des endokrinen Systems, steuert Stoffwechsel
    Hypothalamus = oberste Instanz des Endokrinums. Rolle bei Allergien und chronischen Geschehen
    Limbisches System = Teil der Großhirnrinde, Verarbeitung von Emotionen, Entstehung von Triebverhalten, Angst, Aggression, Ausschüttung von Endorphinen

Allergische Faktoren

Fructoseunverträglichkeit

50 % der Erwachsenen haben Probleme Fruchtzucker zu verdauen, können täglich nur 25 Gramm Fruchtzucker absorbieren. Ein Apfel enthält schon 12 Gramm.
Ein Zuviel wird im Darm zu Kohlendioxid, Wasserstoff und Methangas verstoffwechselt. In der Folge wird auch Tryptophan schlechter aufgenommen. Die Bildung von Serotonin sinkt. Dadurch entstehen Depression und Heißhunger.

Cortisol ⇓     Insulin ⇑

Iatrogene Faktoren
Depressionen können durch das Einnehmen oder Absetzen von Medikamenten verursacht werden.
Folgende Medikamente können als Symptom eine Depression hervorrufen:

  • Antibiotika
  • Antikonvulsiva
  • Benzodiazepine ( vor allem beim Entzug)
  • Betablocker
  • Glucocorticoide
  • Interferone
  • Lipidsenker
  • Neuroleptika
  • Sexualhormone
  • Zytostatika

Wirkung von Antidepressiva

SSRI
Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
Am häufigsten verwendet
wirken nach 2-3 Wochen
Trizyklische Antidepressiva
Nachteil:
einige Mittel wirken zuerst antriebssteigernd und
erst später stimmungs-
aufhellend
MAO-Hemmer
wirken durch Blockierung des Enzyms Mono-Amino-Oxidase
Verminderung von Serotonin im Gehirn
Gefahr: Siuzid
 
Fluoxetin
Sertralin
Citalopram
Amitriptylin
Nortriptylin
Tranylcypromin
Moclobemid
Selegilin

Wechselwirkung mit Johanniskraut
Folgende Mittel können die Serotonin-Konzentration im ZNS erhöhen und u.U. zum lebensbedrohlichen Serotonin-Syndrom führen mit grippeähnlichen Symptomen: Pulsanstieg, Schwitzen, Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen, Tremor, Krämpfe, Unruhe, Bewußtseinsstörung

  • Fluoxetin
  • Fluvoxamin
  • Paroxetin
  • Sertralin
  • Citalopram
  • Mirtazapin

Belastungen

Umweltgifte

  • Lösungsmittel
  • Pestizide
  • Insektizide
  • Petrol
  • Benzinum crudum

Verändertes inneres Milieu

  • Isopropylalkohol
  • Ammoniak
  • Formaldehyd
  • Nitrosamine
  • Malonsäure (verhindert die Synthese von ACTH)

Schwermetalle

  • Aluminium - Belastung der Nebenniere, Einnahme von Antazida, z.B. Omeprazol
  • Blei - stört die Gedächtnisfunktion
  • Cadmium - in Farben, Töpferglasur
  • Kupfer - in Wasserleitungen
  • Quecksilber - begünstigt Aufnahme von Formaldehyd
  • Palladium - Legierungen, Weißgold
  • Beryllium - Benzin, Kerosin, Garagenluft
  • Silber - zerebrale Krampfanfälle

Belastende Erreger
vor allem durch Rundwürmer im Gehirn durch Aufnahme von Tierkot, Einatmen von kontaminiertem Staub

  • Ascariden
  • Ancylostomen
  • Strongyloiden
    Es wird eine Ähnlichkeit von Corticosteroiden mit einem Wachstumshormon der Würmer diskutiert! Dadurch kommt es zu einer Massenvermehrung.
  • Trichinen
    Dadurch Einflussnahme auf Bildung von Neurotransmittern

Allergische Faktoren
Zusammenhang von Allergie und Nervensystem
Studie 1996 veröffentlicht in Lancet
Zusammenhang von Gluten-Unverträglichkeiten und Depressionen

  • Shigellen aus nicht sterilisierten Molkereiprodukten
  • Salmonellen - Allergie auf Hühnereiweiß
  • Schimmelpilze - Allergie auf Pilze
  • Zucker - Allergie auf Zucker
testen häufig allergisch!

Schimmelpilze im Gehirn können zu Schizophrenie führen
Getreide sollte man meiden, da häufig Mutterkorn als Schmarotzer fürVerunreinigung sorgt. (Aus Mutterkorn lässt sich LSD erzeugen → Verwirrtheit → verengt Blutgefäße im Gehirn

Unterstützende Maßnahmen

  • Omega – 3 – Fettsäuren > stimmungsaufhellend
    Mangel an Serotonin ist häufig mit Mangel an Omega – 3 – Fettsäuren verbunden
  • Aminosäuren: zB.Tyrosin und L-Phenylalanin werden zu Dopomin und Noradrenalin umgewandelt > stimmungsaufhellend
  • B-Vitamine
    Vit B1
    Vit B6
    Vit B12 (B12-Mangel wenn Methylmalonsäurepegel hoch ist)
  • Folsäure
  • Vit C
  • Glutathion
  • Mineralvit Gold
  • Ornithin
  • Intrazelluläre Entsäuerung
  • Getreide, Zucker, Milch meiden

Ausleitende Mittel je nach Belastung

  • Silberwasser
  • Cumanda
  • Bärlauch
  • Koriander
  • Algas
  • Juglandis
  • Barberry

Fälle aus der Praxis

männlich, 25 J.
Leistungsfähigkeit gering, Konzentrationsstörungen, Persönlichkeitsentwicklung gebremst, verschiedene Antidepressiva (u.a. Sertalin) und Neuroleptica, Suchttendenz mit Rauchen, ALkohol, Cannabis, LSD

Testung:

  • Umweltgifte auf NS, vor allem Formaldehyd, Petrol, Isopropylalkohol
  • Schwermetall Allergiebelastung auf NS, Quecksilber, Palladium, Aluminium
  • Parasiten auf NS, Ascaris, Ancylostoma bras., Strongyloiden, Trichinen
  • Kuhmilchallergie
  • Erdelement yin
  • Holz und Feuer yang
Erst als Schwermetallbelastung nicht mehr auf Allergie testet, Umweltgifte deutlich zurück gegangen sind und Schimmelpilze mit Mycotoxinen auf limbischem System getestet wurden, gingen Belastungen deutlich zurück. Patient fühlt sich deutlich wacher und präsenter.

weiblich, 59 J.
Depression, Hypothyreose, antriebslos, familiäre Demenz, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisverlust, Müdigkeit, Schimmelpilzbelastung der Wohnung

Testung:

  • Umweltgifte auf NS, vor allem Formaldehyd, Isopropylalkohol
  • Schwermetall auf NS, Blei, Quecksilber, Aluminium
  • Ascaris in SD, Strongyloiden auf NS
  • Schimmelpilze und Mutterkorn auf NS
  • Holz yin
  • Erde yin
Nach drei Monaten Umweltbelastung fast weg, Elemente im Ausgleich. Patientin fühlt sich hervorragend, Gedächtnis und Konzentration besser. Aus finanziellen Gründen abgebrochen